Einsatzgebiete
Beschriftungsfolien werden in vielen verschiedenen Ausführungen angeboten. Die Haupteinsatzgebiete liegen im Bereich der Werbung, speziell in der Außenwerbung.
Hier wird die Beschriftungsfolie für die Beschriftung von Fahrzeugen,
Schaufenstern, Werbeschildern, Werbeplanen, Schablonen, Sichtschutz und
neuerdings auch für die Verklebung an Hausfassaden (hier als bedruckte
Folie) eingesetzt.
Außerhalb der Werbung werden Beschriftungsfolien auch für die
Erstellung von Fahrzeugdekoren und Fahrzeug-Vollverklebungen eingesetzt.
Fahrzeug-Vollverklebungen erfreuen sich bei Taxi-Unternehmen
großer Beliebtheit. In einigen Bundesländern ist die Farbe
Hellelfenbein für Taxis noch vorgeschrieben. In dieser Farbe lassen sich
Gebrauchtfahrzeuge jedoch nur schwer verkaufen. Daher gehen viele
Unternehmer dazu über, ihre Fahrzeuge in einer beliebteren Farbe zu
bestellen und dann mit einer Vollverklebung in Hellelfenbein umfärben zu
lassen. Die Folie kann beim späteren Verkauf des Fahrzeugs
rückstandslos entfernt werden. Ein Nebeneffekt hierbei ist, dass der
Fahrzeuglack geschützt ist und keinen Alterungsveränderungen durch
mechanische Einflüsse oder UV-Strahlung ausgesetzt ist. Der Lack wirkt
hier auch nach einigen Jahren noch nahezu neuwertig.
Materialien
Beschriftungsfolien bestehen aus Polyvinylchlorid (PVC), seltener auch aus Polyester (PET), Polypropylen (PP) und Polyethylen
(PE), wobei die beiden Letztgenannten eine starre Struktur aufweisen.
Auf der Rückseite der Folie ist eine spezielle Klebeschicht aufgebracht,
die, je nach Einsatzzweck, stark unterschiedlich aufgebaut sein kann
(Klebkraft/Zusammensetzung). Die Stärke von Beschriftungsfolien beträgt,
von Ausnahmen abgesehen, etwa 50 bis 90 µm. Die Zahl der lieferbaren
Farben liegt bei vielen Folienarten und Herstellern im dreistelligen
Bereich, ab einer bestimmten Abnahmemenge stellen viele Hersteller Folie
in jeder gewünschten Farbe nach RAL oder im Pantone Matching System
her.
Herstellungsverfahren
Man unterscheidet hauptsächlich zwischen kalandrierten und gegossenen Folien. Kalandrierten Folien wird entweder ein monomerer oder ein polymerer Weichmacher zugesetzt, dessen Anteil etwa 20 bis 25 Prozent beträgt.
- Monomer kalandrierte Folien sind für den kurzfristigen Einsatz
gedacht. Der monomere Weichmacher verflüchtigt sich, besonders unter
Wärmeeinwirkung, recht schnell. Dies führt zu einer Materialschrumpfung,
mit der Risse in der Folie selbst einhergehen können. Kalandrierte
Folien sind kostengünstig, der Einsatz ist jedoch – je nach Hersteller –
auf bis zu drei Jahre beschränkt.
- Polymer kalandrierte Folien sind für den mittelfristigen Einsatz
konzipiert. Der Weichmacher verflüchtigt sich weit weniger stark und die
Folie bleibt länger geschmeidig. Die Einsatzdauer beträgt bis zu sieben
Jahre.
Da kalandrierte Folien eine Art „Memory-Effekt“ haben und in ihre
ursprüngliche Form zurückkehren, sind sie hauptsächlich für den Einsatz
auf glatten und ebenen Flächen geeignet.
- Gegossene Folien sind für den langfristigen Einsatz bis zu zehn
Jahren ausgelegt. Sie weisen kaum messbare Schrumpfungserscheinungen
auf, sind für die 3D-Verklebung geeignet und zeigen keinen
„Memory-Effekt“.
Allen Folien ist gemeinsam, dass die Hersteller für die Folienfarben
weiß, schwarz und transparent eine im Durchschnitt um zwei Jahre längere
Anwendungsdauer angeben. Bei Metallic-Farben wird die Anwendungsdauer
oft geringer angesetzt.
Folienarten
- Planenfolien
sind speziell für die Beschriftung von LKW-Planen und Werbeplanen
ausgelegt. Bei Berührung mit der Klebefläche fühlt man keine oder nur
eine geringe Klebkraft. Diese entwickelt sich erst, wenn die
Klebeschicht mit den Weichmachern der Plane reagiert.
- Transluzente
Folien sind zu einem gewissen Grad lichtdurchlässig und werden z.B. für
die Beschriftung von Leuchtwerbeanlagen oder für die großflächige
Beschriftung von Schaufenstern eingesetzt.
- Lochfolien sind Folien, die für die vollflächige Beklebung von
Autofenstern konzipiert sind. Sie sind auf der Klebeseite (Innenseite)
schwarz, außen weiß und verfügen über eine Lochung über die gesamte
Folienfläche. Sie werden bedruckt und ermöglichen die nahezu
unbeschränkte Sicht aus dem Fahrzeuginnenraum nach außen. Nach dem Druck
sollte ein Schutzlaminat aufgebracht werden, da sich in den Löchern sonst Schmutz sammeln und den Durchblick erschweren kann.
- Diffusionsfolien
streuen das Licht und sind für den Einsatz in Leuchtkästen geeignet.
Durch die Streuung des Lichts wird dieses von außen betrachtet homogener
verteilt.
- Blockoutfolie ist ebenfalls für Leuchtkästen gedacht und absolut
lichtundurchlässig. Mit einer Blockoutfolie können Teilbereiche des
Leuchtkastens beklebt werden, die bei eingeschalteter Beleuchtung in der
Dunkelheit nicht sichtbar sein sollen.
- Retroreflektierende Folien reflektieren, ähnlich wie Verkehrszeichen, das einfallende Licht. Die Verwendung im Bereich der StVO
unterliegt gesetzlichen Bestimmungen. So ist in bestimmten Fällen neben
der eigentlichen Werbebeschriftung eine ebenfalls retroreflektierende
Folie an den Fahrzeugkonturen anzubringen.
- Adhäsionsfolie
ist eine Folie ohne Klebebeschichtung. Sie haftet auf glatten
Oberflächen, kann entfernt und wiederverwendet werden. Ein
Anwendungsbeispiel sind z.B. Autohäuser, die Ausstattungsmerkmale von
Fahrzeugen auf den Scheiben der Fahrzeuge aufbringen wollen.
- Fassadenfolie
ist eine relativ neue Form der Beschriftungsfolien. Sie haftet auf
Putz- oder Betonwänden und wird zuvor mit dem gewünschten Werbemotiv
bedruckt. Die Einsatzdauer sollte hier wenige Monate nicht
überschreiten.
- Glasätzfolie, auch Frosted-Glass genannt ist eine Folie, die einen
„satinierenden oder weißlichen Milchglaseffekt“ aufweist. Sie wird
häufig auch als Sichtschutz eingesetzt und ist von diversen Herstellern
auch mit speziellen Effekten erhältlich und fällt unter die Rubrik der
transluzenten Klebefolien.
- Eine Sonderform der Beschriftungsfolie ist die Magnetfolie. Diese
weist eine Stärke von 0,6 bis 0,9 mm auf und kann sowohl bedruckt als
auch mit geplotteten Klebefolien beklebt werden. Sie hat den Vorteil der
Anwendungsmöglichkeit auf mehreren Trägern, z.B. Fahrzeugen, und kann
bei Nichtbedarf entfernt werden. Ein Nachteil ist der hohe Pflegeaufwand
besonders in Bezug auf die Reinigung und Lagerung. Bei unsachgemäßer
Anwendung kann es zu Schäden an der Trägerfläche kommen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Beschriftungsfolie